Newsletter 2/16

Newsletter 2/16

Liebe Mitstreiterinnen, liebe Mitstreiter,
seit dem letzten Newsletter ist schon einige Zeit vergangen. Das liegt allerdings nicht daran, dass es nichts zu berichten gegeben hätte. Im Gegenteil. Die jetzige Ausgabe hat sich verzögert, weil es immer noch mal was Neues zu berichten gibt. Jetzt muss aber mal ein Schnitt gemacht werden.
Das vor allem auch, weil jetzt viele Termine anstehen, die Möglichkeiten bieten, die neuen Bergstedter zu treffen und mit ihnen in Kontakt zu kommen. Wir haben aus zahlreichen Gesprächen mitgenommen, dass die Menschen uns Hamburger kennenlernen wollen. Für sie ist es aber genauso schwer und ungewöhnlich, wie für uns, den ersten Schritt zu tun. Machen wir es ihnen also leichter!
Wir scheinen übrigens mit unserer Arbeit auf einem guten Weg zu sein. Bei einer öffentlichen Fragestunde mit dem Bürgermeister Olaf Scholz in Bergstedt kam nicht eine Frage zu den Flüchtlingen. Keine Kritik, kein Genöhle, nichts. Möge es so bleiben. Jetzt also viel Spaß beim Durchwühlen des Newsletters.
Ihr/Euer
Stephan Papke

 

Zur Orientierung eine kleine Inhaltsangabe:

  1. Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen
  2. Bewohnertreffen
  3. WLAN am Volksdorfer Grenzweg – Spende der Rotarier Walddörfer (TERMIN: 09.07., 15 Uhr)
  4. Sommerfest in der Rodenbeker Straße (TERMIN 15.07., ab 15 Uhr)
  5. Speed Dating (TERMIN 15.07., 18 Uhr)
  6. Fahrradwerkstatt
  7. Zahnprohylaxe – Ersthelfer
  8. Verkehrserziehung
  9. Geschichten sammeln
  10. Fotowettbewerb
  11. Newsletter zu „Bunten Meile“
  12. technische Ansagen
  13. Start with a friend
  14. Kleine optische Eindrücke

Dieser Newsletter ist kein Geheimnis, leitet ihn bitte gern an Freunde weiter.
1.Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen
Am 20.06. haben 92 Hamburger Initiativen, Vereine und Institutionen, die auf die ein oder andere Weise geflüchteten Menschen die Ankunft und das Leben in Hamburg erleichtern, sie unterstützen und begleiten, im Ballsaal des Millerntor-Stadions das „Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen“ gegründet. Mit dabei der „Freundeskreis Bergstedt – Wohnen und Asyl in Bergstedt“. Die insgesamt 241 Anwesenden einigten sich auf einen Aufruf zum Zusammenschluss der Hamburger Flüchtlingsinitiativen und verabschiedeten fünf gemeinsame Ziele. Im Wesentlichen ging es den Teilnehmern darum, in der Öffentlichkeit und auch gegenüber der Politik als diejenigen Gehör zu finden, die jeden Tag ehrenamtlich auf Augenhöhe mit den Geflüchteten zusammen arbeiten, die versuchen, Hürden bei der Integration zu beseitigen, und da einspringen, wo staatliche Institutionen nicht willens oder in der Lage sind, auf die großen und kleinen Nöte der Menschen zu reagieren.
Das Bündnis wendet sich ganz entschieden dagegen, dass unter dem Deckmantel der „guten Integration“ mit vorgeschobenen städtebaulichen Argumenten Unterkünfte für geflüchtete Menschen verhindert werden sollen. Grundrechte können nicht zum Gegenstand von Volksentscheiden gemacht werden. Das Bündnis fordert stattdessen Standards für die Unterbringung der Geflüchteten, erwartet vernünftige Bleibe-, Wohn-, Bildungs- und Arbeitsperspektiven für die Geflüchteten und entsprechende flankierende Programme, befürwortet eine massive Ausweitung des sozialen Wohnungsbau zur Sicherung des sozialen Friedens, setzt sich für die gleichberechtigte Beteiligung und aktive Einbeziehung der Geflüchteten und ihrer Zusammenschlüsse ein. Insgesamt will das Bündnis ein deutliches Zeichen gegen Rassismus und Fremdenfeindlichkeit setzen.
Ziel des Bündnisses ist es, eine Plattform für den Austausch der Flüchtlingsinitiativen untereinander zu werden, um die Qualität der Arbeit zu erhöhen und wirksam die Interessen ehrenamtlicher Flüchtlingsarbeit in der Öffentlichkeit gegenüber Politik, Behörden und Betreiber der Unterkünfte zu vertreten. Das Bündnis will eine laute Stimme werden, um die Arbeit der Ehrenamtlichen in das richtige Licht zu stellen und setzt auf eine kooperative Zusammenarbeit auf Augenhöhe zwischen den Ehrenamtlichen und Hauptamtlichen in der Flüchtlingsarbeit. Ein erstes Ziel wird dabei die Errichtung einer Ombudsstelle sein, die sich unabhängig mit Beschwerden in den Angelegenheiten der Unterkünfte auseinandersetzt. Befördern wird das Bündnis die Meinungsbildung zu Flucht, Asyl und Integration. Es wird gemeinsame Positionen formulieren und in die Öffentlichkeit tragen.
Bewusst wurde darauf verzichtet, dem Bündnis eine Vereinsstruktur zu geben, auch um offen für alle zu bleiben. Gewählt wurde aber für die nächsten sechs Monate ein Sprecherrat, der nach außen für das Bündnis eintritt und es gibt zehn Arbeitsgruppen zu Themen der Flüchtlingsarbeit: Asyl und Bleiberecht, Patenschaft und Begleitung, Berufliche Integration, Wohnen, Interaktion mit Geflüchteten-Selbsthilfeorganisationen, Interaktion zwischen Haupt- und Ehrenamt, Spendenlogistik und Bündnis intern. Weitere Arbeitsgruppen – wie bspw. zum Thema Gesundheit – wurden schon angeregt. Wer sich beim Bündnis einbringen will, findet auf Facebook auf der Seite „Bündnis Hamburger Flüchtlingsinitiativen“ weitere Informationen. Zu erreichen ist das Bündnis auch unter BHFI@web.de. Ich bitte aber, von diesem Kontakt sparsam und nur konzentriert Gebrauch zu machen. Wir arbeiten alle nur ehrenamtlich. Mit anderen Worten, wer eine Idee hat, bringt bitte auch ein wenig Engagement mit, diese Idee mit anderen umzusetzen.
In einem halben Jahr trifft sich das Plenum des Bündnisses, um die Arbeit zu evaluieren, neu Entscheidungen zu treffen und den Sprecherrat neu zu wählen. Insgesamt ist die Gründung dieses Bündnisses ein riesengroßer Erfolg für unsere Stadt und wird davon leben, dass Menschen aus den unterschiedlichsten sozialen Schichten und den verschiedensten Stadtteilen zueinander gefunden haben und voneinander lernen werden. Der Weg dahin war mit seinen Nachtsitzungen und Emailfluten zeitraubend und manchmal auch nur nervend. Aber er war auch inspirierend, beruhigend und dringend notwendig. Er hat gezeigt, dass es in dieser Stadt ein hochmotiviertes, intelligentes und erfahrenes bürgerliches Engagement für eine verantwortungsvolle Gestaltung der Zukunft mit den Geflüchteten gibt. Ich bin sicher, dass das Bündnis in kurzer Zeit eine politische Größe sein wird, an der kein Regierender vorbei kommt.

2. Bewohnertreffen
Anfang Juni fand auf Einladung an zwei aufeinanderfolgenden Terminen, getrennt nach den beiden größten Sprachgruppen der Einrichtung am Volksdorfer Grenzweg und unter Begleitung von Dolmetschern Treffen mit den Bewohnern der Einrichtungen statt. Das Protokoll dazu ist im Freundeskreis versandt worden. Sinn dieses Treffens, zu dem „Fördern und Wohnen“ sowie der Freundeskreis gemeinsam eingeladen hatten, war es, den Bewohnern die Arbeit des Haupt- und des Ehrenamtes vorzustellen, vor allem aber die Bewohner zu Wort kommen zu lassen. Wir sind auf ein überwiegend positives Echo gestoßen und ich kann an dieser Stelle erstens den Dank der Bewohner dafür übermitteln, dass sie in Deutschland so herzlich aufgenommenen wurde. Zweitens war die Ungeduld spürbar, mit der die Menschen endlich ihr neues Leben beginnen wollen. Sie wollen raus aus der Rolle der Empfänger und Bittsteller und es war bitter, sie dabei bremsen zu müssen, weil sowohl Rechtslage als auch die tatsächlichen Verhältnisse das so schnell nicht hergeben.
Wir machen uns nun schrittweise an die Umsetzung der Anregungen. Wichtig wird sein, für die Rodenbeker Straße so ein Treffen auch anzubieten und die Bewohnertreffen insgesamt zu einer stetigen Einrichtung werden zu lassen.

3. WLAN am Volksdorfer Grenzweg – Spende der Rotarier Walddörfer
Im Volksdorfer Grenzweg wurde mit Unterstützung der Rotarier Walddörfer ein access-point für WLAN-Zugang zum Internet installiert. Jeder kann diesen Internet Zugang nutzen. Zunächst kann pro 24 Stunden eine Stunde mit einer IP-Adresse frei gesurft werden, später soll das Angebot für 24 Stunden pro IP-Adresse bestehen. Der WLAN Zugang geht vom Verwaltungsgebäude aus und kann in den meisten Wohnungen genutzt werden. Wer in seiner Wohnung keinen Empfang hat, muss sich leider mit dem Smartphone auf den Hof stellen. Für die Bewohner ist das aber ein sehr wichtiges Mittel, um mit Angehörigen in Kontakt zu bleiben, Informationen in der eigenen Sprache zu erhalten, aber auch um Sprache zu lernen und damit die eigene Integration fördern.
Wir haben von Anfang an den Standpunkt vertreten, dass ein WLAN-Zugang zum Internet für die Geflüchteten auch seine Rechtfertigung aus den Grundrechten der Menschen hat, trotzdem bleibt es eine zähe Angelegenheiten, die Menschen mit dem zu versorgen, was wir alle wie selbstverständlich für uns in Anspruch nehmen. Warum freier Internetzugang nicht längst in allen Einrichtungen selbstverständlich ist, bleibt ein Rätsel und ist extrem unbefriedigend. Wir werden weiterhin ungewöhnliche Weg beschreiten, um dieses Recht der Menschen auf Zugang zum www umzusetzen. Deshalb sind wir den Rotariern Walddörfern sehr dankbar, dass sie sich dieses Themas in vielfältiger Weise angenommen haben und freuen uns mit ihnen und den Bewohnern gemeinsam bei guten Essen und Getränken am
Sonnabend, den 09.07. ab 15 Uhr
in der Einrichtung am Volksdorfer Grenzweg

den ersten access-point feiern zu können. Kommt bitte gern vorbei.

4. Sommerfest in der Rodenbeker Straße
Im Folgenden eine Einladung zum Sommerfest in der Einrichtung Rodenbeker Straße. Das Sommerfest wird ausgerichtet vom „Fördern und Wohnen“, der Freiwilligen Feuerwehr Bergstedt , der Kita „Elbkinder“ und dem Freundeskreis Bergstedt.

Kommen Sie doch zum Sommerfest

Wo: in der Wohnunterkunft Rodenbeker Str. 32
Wann: am Freitag, den 15.Juli 2016 von 15°°-19°°h
Warum: der Stadtteil hat sich etwas verändert, es sind neue freundliche Menschen in Bergstedt eingezogen. Das Sommerfest bietet die Möglichkeit die Menschen und die Wohnanlage kennen zu lernen.

Das wird geboten:

  • Eröffnung mit Ansprache um 15°°h
  • Essen und alkoholfreie Getränke
  • Viele Kinderspiele für jedes Alter 
  • Eine große Hüpfburg vom WSV
  • Viel Platz zum Klönen

!! Achtung, es gibt keine Parkmöglichkeiten!!

Übrigens, wussten Sie schon, jeden Donnerstag von 17°°-19°°h treffen sich Rodenbeker Nachbarn mit den Flüchtlingen zum Kennenlernen in der Unterkunft im Haus 32. Sie sind herzlich eingeladen.

Veranstalter:
f & w fördern und wohnen AöR; mit Unterstützung der Kita „Elbkinder“ Rodenbeker Str., der FF Bergstedt und dem Freundeskreis Asyl & Wohnen in Bergstedt

5. Speed Dating
Auf der Bewohnerversammlung wurde von den Bewohnern der Einrichtung am Volksdorfer Grenzweg angemerkt, dass sie sehr gern Menschen treffen möchten, die mit ihnen Deutsch sprechen.
Viele besuchen einen Sprachkurs, aber wenn sie nach Hause kommen, sprechen Sie mit ihren Familien und Landsleuten zwangsläufig in ihrer Muttersprache.
Wir wollen daher versuchen, Menschen zu finden, die bereit sind, es einfach mal auszuprobieren sich mit einem oder zwei Flüchtlingen zu unterhalten, ihnen eventuell bei ihren Hausaufgaben zu helfen, ihren Lernstoff zu wiederholen, über Deutschland und die Deutschen zu erzählen sich über jedes beliebige Thema auszutauschen oder auch ein Spiel zu spielen.
Aus diesem Grund wird es ein Speed Dating für Flüchtlinge geben, die deutsche Gesprächspartner suchen und für deutsch sprechende Menschen, die diese Aufgabe ausprobieren möchten. Es müssen keine Lehrer sein. An kleinen Tischen werden 2-4 Personen Platz nehmen, sich kennenlernen und kurz miteinander sprechen. Anschließend werden sich neue Gruppen zusammensetzen. Das werden wir nach Bedarf wiederholen.
Anschließend können sich Interessierte zusammen tun und auf einen beliebigen Treffpunkt und auf eine beliebige Zeit einigen. Wichtig: Selbstverständlich gilt für beide Partner eine Probezeit. Danach könnte man auch ohne Nennung von Gründen den Kontakt beenden. Wichtig: Für beide Partner soll die gemeinsame Zeit bereichernd und erfreulich sein, damit die Stunden nicht als Last empfunden werden.
Wie oft man sich trifft, entscheiden die Teilnehmer individuell, je nachdem wie viel Zeit sie erübrigen können. Minimum sollte eine Stunde pro Woche sein. Die Bewohner kommen aus den Einrichtungen am Volksdorfer-Grenzweg oder Rodenbeker Straße. Mit der Möglichkeit, die deutsche Sprache zu trainieren, können wir einen großen Beitrag zur Integration leisten.
Jeder ist willkommen und man muss nicht Mitglied im Freundeskreis Asyl in Bergstedt sein. Bitte teilt diese Einladung mit Freunden, die immer mal den Wunsch geäußert haben, für Flüchtlinge etwas tun zu wollen. Alle Altersgruppen sind angesprochen.
Es wäre wirklich toll, wenn dieses Treffen ein Erfolg wird und viele Menschen kommen:

Am Freitag , den 15. Juli um 18.00 Uhr
im Senator –Neumann Heim Willy-Becker Saal
Heinrich-von- Ohlendorff-Straße 20, 22359 Hamburg

6. Fahrradwerkstatt
Im Freundeskreis arbeitet eine Fahrradwerkstatt, die die Flüchtlinge seit Monaten mit dem versorgt, was neben Unterkunft, Ernährung und Information, mit am wichtigsten ist: Mobilität. Bus und Bahn reichen leider nicht immer aus, um den Rest der Welt mit Bergstedt zu verbinden.
Wir konnten schon viele der Flüchtlinge mit gespendeten Fahrrädern versorgen und Ihnen ein Stück Freiheit geben. Allen die daran bisher ihren Anteil geleistet haben, herzlichen Dank!
Unser Problem sind der Platz und die zentrale Erreichbarkeit. Der Raum im Senator Neumann Heim platzt aus allen Nähten. Daher ist es ein Glücksfall, dass wir mit Hilfe der Kirche möglicherweise im Ortskern einen Standort finden werden. Eine für alle Bergstedter sichtbare Fahrradwerkstatt wäre ein deutliches Signal für die Integration und das nachbarschaftliche Miteinander, denn hier böte sich die Chance für eine Anlaufstelle, an der – wie auch im Café International – alle Bergstedter zusammenkommen. Am Ende werden es vielleicht nicht mehr nur die Fahrräder der Geflüchteten sein, die hier repariert werden, sondern Bergstedt macht sich bei uns „fahrradfit“.
Außerdem benötigen wir auch hier Schrauberhände. Wer also Lust hat, sein eigenes Wissen beim reparieren von Drahteseln einzubringen oder im Zusammenarbeiten mit anderen zu erweitern, der melde sich bitte und info@freundeskreis-bergstedt.de.

7. Zahnprohylaxe – Ersthelfer
Die Zahnhygiene der Kinder und Jugendlichen lässt nach Aussage der Zahnärzte, zu denen wir Geflüchtete begleiten, zu Wünschen übrig. Eltern sind da manchmal keine große Unterstützung. Daher werden wir mit der ehrenamtliche Organisation „shiny teeth“ in die Einrichtung gehen, um für strahlende Lächeln zu sorgen.
In den Einrichtungen kommt es zudem vor, dass medizinische Lappalien wie Mückenstiche, Kratzer und aufgeschlagene Knie als Notfall ins Krankenhaus führen. Um hier den Bewohnern Sicherheit und eine gewisse Souveränität im Umgang mit Alltagsmalaisen zu geben, wollen wir Ersthelfern unter den Geflüchteten medizinisches Grundwissen vermitteln. Was in jedem Unternehmen selbstverständlich ist, soll es auch in den Einrichtungen geben. Wer auf den Gebieten Zahnprophylaxe oder Ersthelfer Erfahrung hat oder sich einbringen will, melde ich unter info@freundeskreis-bergstedt.de.

8. Verkehrserziehung
Es war und ist zum Teil haarsträubend, mit welcher Lebenslust und welchem Wagemut die Lütten auf Fahrrädern und Inlinern die Reaktionsfähigkeit des Autoverkehrs vor den Einrichtungen auf die Probe stellen. Wir haben mit der Polizei versucht, einen Teil dieser Energie in das Bewusstsein umzulenken, dass auf deutschen Straßen große Gefahren lauern. Wir hoffen mit Erfolg. Wir bitten aber alle Bergstedter – ob im Auto, dem Fahrrad oder zu Fuß – darauf zu achten, dass wir vermehrt wieder quirlige Anarchisten auf den Straßen haben. Fahrt bitte vorsichtig, sagt Euren Nachbarn, es zu tun und sprecht die Lütten ruhig an, wenn sie es zu bunt treiben. Die hören zu.

9. Geschichten sammeln
Wir sind denen, die uns unterstützen, aber auch denen, die uns skeptisch gegenüber stehen, Rechenschaft schuldig. Ich finde, des geht am besten durch kleine Geschichten, Anekdoten, Döntjes oder Bilder. Daher meine Bitte, wer etwas aus seinen Kontakten zu den Geflüchteten oder über Bergstedt mit seinen Geflüchteten zu erzählen hat – ob lustig, traurig, leerreich oder banal -, schreibe es kurz auf und sende es an info@freundeskreis-bergstedt.de. Allen, die das schon getan haben, an dieser Stelle ein herzliches Dankeschön.

10. Fotowettbewerb
Auf der letzten Sitzung des OrgaTeam haben Heidrun Oelckers und Regina Valk einen Fotowettbewerb für die Geflüchteten vorgeschlagen, der sofort umgesetzt werden wird. Zu Eurer/Ihrer Information hier der Ausschreibungstext. Dotiert ist der Preis mit Gutscheinen für das AEZ:

Fotowettbewerb
An alle Bewohner der Unterkünfte in der Rodenbeker Str. und dem Volksdorfer Grenzweg:
Wir laden ein zu einem Fotowettbewerb zum Thema Ankommen in Hamburg
Jeder, der ein Handy zum Fotografieren hat oder sogar eine Kamera, ist herzlich eingeladen an diesem Wettbewerb teilzunehmen.
Die Bilder werden auf Din-A4 Format ausgedruckt und von einer professionellen Jury beurteilt.
Die drei besten Bilder erhalten einen Preis: AEZ Gutschein
Alle eingereichten Bilder werden in einer Fotoausstellung in Bergstedt, auf der sich die Fotografen vorstellen können, für die Bewohner und die Bergstedter zu betrachten sein.

Bedingungen:

  • Man muss Bewohner der Unterkünfte in Bergstedt sein.
  • Bis zum 15. 9. 2016 sollen
  • maximal 10 Bilder
  • in größter Auflösung
  • mit Angabe des Namens und der Adresse des Fotografen
  • per Email an Heidrun Oelckers h.oelckers@arcor.de geschickt werden
  • Es gibt keine Altersbegrenzung.

 

Rückfragen an:
Heidrun Oelckers h.oelckers@arcor.de Regina Valk v.maumau@gmail.com

Am Ende werden wir diese Bilder in Bergstedt ausstellen. Wir können uns also auf eine weitere kulturelle Bereicherung Bergstedts freuen.

11. Newsletter zur Bunten Meile
Anlässlich der Bunten Meile am 1. Mai haben wir den folgenden Newsletter verteilt. Den Inhalt wollen wir Ihnen/Euch nicht vorenthalten:

Liebe Bergstedterinnen und liebe Bergstedter,

seit der letzten „Bunten Meile“ hat sich in unserem Stadtteil einiges verändert. Wir haben neue Nachbarn bekommen. In Bergstedt leben jetzt in den Einrichtungen am Volksdorfer Grenzweg und in der Rodenbeker Straße die Menschen deren Schicksale wir zuvor monatelang und bis Heute in den Medien verfolgen mussten.
Bergstedt hat denjenigen, denen Krieg, Terrorismus und Not die Heimat genommen hat, eine Chance auf ein neues Zuhause gegeben. Wir haben uns diesen Anforderungen mit Freude, Elan, Neugierde, Skepsis und Mut gestellt. Allen, die daran bisher mitgearbeitet haben, danke ich ganz herzlich. Ich bedanke mich bei denen, die mit und in unserem Verein aktiv den Flüchtlingen helfen bei Behörden- und Arztbesuchen, die Deutsch unterrichten und Kinder betreuen, die Kleider und Gebrauchsgegenstände sammeln oder spenden, die mit den Flüchtlingen Fahrräder reparieren oder unsere Arbeit finanziell unterstützen.
Ich bedanke mich aber ausdrücklich auch bei denen, die einfach nur freundliche Nachbarn sind, die in den Supermärkten radebrechend bei der Suche nach Lebensmitteln helfen, die auf der Straße zulächeln, den Weg erklären, die sich im sonntäglichen „Café international“ im Gemeindehaus der Kirche Bergstedt dazusetzen, die als Klassenkameraden in der Schule in den neuen Kindern aus Eritrea, dem Irak, Syrien, Iran, Afghanistan, Tschetschenien oder dem Libanon erst einmal nur die neuen Freunde zum Spielen sehen.
Aber die Arbeit hat jetzt erst begonnen. Wir haben natürlich gemerkt, dass bei aller Vorbereitungszeit die tatsächliche Arbeit Anforderungen an uns stellt, die manchmal nur mit tief durchatmen und dem nötigen Trotz zu bewältigen sind. Und es ist eine Arbeit, die auf vielen Schultern getragen werden muss. Wir brauchen weiter Talente und Engagement. Dabei wird niemand allein gelassen. Der Verein bietet jedem, der bei der Integration der geflüchteten Menschen mithelfen möchte, freundschaftlichen Rückhalt und die notwendige Unterstützung. Und wir bieten letztendlich Gelegenheit für ein ehrenamtliches Engagement, das Verantwortung für den ganzen Stadtteil übernimmt und mit dazu beiträgt, Bergstedt zu einem aktiven, lebendigen und liebenswürdigen Stadtteil weiter auszubauen, in dem die Menschen sich mit Respekt und Freundschaft begegnen. Machen Sie dabei mit! Sprechen Sie uns aber auch an, wenn Sie den Eindruck haben, bei der Integration der neuen Nachbarn läuft etwas schief. Reden Sie dann bitte mit uns und nicht über uns.

Ihr Stephan Papke
(1.Vorsitzender)

12. Technische Ansagen
• Wer auch immer Zugang zu den uns zur Verfügung stehenden Räumen in den Einrichtungen hat, achte bitte darauf, dass die Türen am Ende des Tages richtig geschlossen sind. Bitte im Zweifel erklären lassen, wie die Türen schließen.
• Auch wenn die Einrichtungen Platz zum parken bieten, ist das Abstellen von Autos dort ein Problem. An der Rodenbeker Straße ist das generell nur zum Be- und Entladen gewünscht. Die Einrichtung möchte nicht, dass die Angehörigen der Bewohner, die schon länger in Hamburg leben, dort auf dem Gelände parken. Wenn wir uns auch daran halten, erleichtern wir der Leitung ihre Haltung dazu.
Im Übrigen gilt als warnender Hinweis, dass die Kinder der Einrichtungen auch auf den Parkplätzen spielen und der Konflikt Kind versus Autolack, der tragischerweise dazu geführt hat, dass heute kaum noch ein Kind Kippel-Kappel spielen kann, zur Vorsicht gemahnt.

13. Start with a friend
Wem das alles noch nicht reicht, der sei auf eine andere, auch unkomplizierte Plattform verwiesen:
„Start with a friend“ ist eine Organisation, die Geflüchtete und Menschen aus Deutschland in Kontakt bringt. Die Einheimischen freuen sich, Geflüchtete kennenzulernen, ihnen bei Problemen zu helfen und sie willkommen zu heißen.
Man bildet Tandem. Ein Tandem besteht aus einem Geflüchteten und einem Menschen aus Deutschland. „Start with a friend“ trifft beide Seiten persönlich und bringt sie danach in Kontakt. Das „Start with a friend“ Team beantwortet Fragen und hilft bei Problemen. In dem Tandem kann man Gespräche führen, Deutsch sprechen, Briefe beantworten, nach Wohnungen und einem Job suchen. Jeder sollte ungefähr zwei Stunden pro Woche einplanen. Kontakt www.start-with-a-friend.de

14. Kleine optische Eindrücke

pbenk

Peter Benkhofer stellt zwei Bewohner der Einrichtung am Volksdorfer Grenzweg anlässlich des poetry slam in der Rudolf Steiner Schule vor. Omar hat für die Gäste Kuchen gebacken. Kurz nach dieser Vorstellung wird Hisham an die Anwesenden in Deutsch seine Geschichte, die ihn nach Deutschland gebracht hat, erzählen und Dankesworte an uns richten. Im Saal war es so still, dass man eine fallende Stecknadel hätte hören können. Gänsehaut. Danke Peter, danke Hisham, Omar und Imad.

maumau

Das muss man nicht groß erklären. Diese Kinder kommen aus Krisengebieten, die die Welt erschüttern. Bergstedt gibt Ihnen ihr Recht auf Kindheit. Danke Regina für den Schnappschuss.

decken
Die Schüler der Stadtteilschule Bergstedt hatten kleine Decken geschneidert, die den Kleinsten unter den Flüchtlingen zum Schmusen und Trost dienen sollen. Hier werden sie am Grenzweg verteilt. Danke Frauke.

fussball1

Deutschland gegen Polen. Ein mäßig interessantes Spiel aber mit interessanten Zuschauern. Fastenbrechen mit Chips und Cola zur Halbzeit. Die Mütter mögen es uns verzeihen. Danke Klaus und Rainer.

fussball2

Minifußballturnier mit Bergstedter Flüchtlingen in Sasel. Als Team Omar belegten sie Platz 4. Toller Nachmittag. Danke Hendrikje und Katinka und dem Team.

Dieser Beitrag wurde unter Newsletter, Newsletter des Freundeskreis veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.