1. Editorial
2. Mitgliederversammlung
3. Fahrradwerkstatt
4. W-LAN in den Einrichtungen
5. Sommerfeste
1. Editorial
„Die Euphorie ist weg“. Das war die Überschrift eines Online-Magazins zum Thema Flüchtlingsarbeit in Deutschland. Nach Wikipedia bezeichnet Euphorie „eine subjektiv temporäre überschwängliche Gemütsverfassung mit allgemeiner Hochstimmung, auch Hochgefühl Wohlbefindens, mit gesteigerter Lebensfreude und verminderten Hemmungen.“ Eine Hochstimmung, ein Hochgefühl? Im Ernst? Wer von uns hatte eine temporäre überschwängliche Gemütsfassung, als er mit vielen anderen gemeinsam vor vier Jahren übernehmen, die das Land bis dahin nicht gekannt hatte? Eine Situation, die man vielleicht überraschte. Wer bitte empfindet denn Überschwang, wenn vor den Grenzen seines Landes tausende verzweifelte Menschen stehen? Was hat es mit Gemütsverfassung zu tun, wenn man erkennt, dass das Weltgeschehen unmittelbar vor der eigenen Haustür angekommen ist? Es ist wohl auch keine gesteigerte Lebensfreude, wenn man Fremden, die auf den abenteuerlichsten Wegen einer Gefahr für Leib und Leben entkommen sind, mit dem Notwendigsten versorgt. Nein, wenn es Euphorie gegeben hat, dann ist das nicht die Triebfeder unseres Handelns gewesen. Ich habe in den letzten Jahren nur rational handelnde Nachbarn kennengelernt, die getan haben, was getan werden musste. Ich habe erlebt, dass dieses Land richtig gehandelt hat; überlegt, selbstbewusst, cool, schlau, manchmal frech. In dieser Stadt haben wir das vielleicht auch gemacht, weil wir von Helmut Schmidt und seinem – sagen wir mal: unkonventionellem – Anpacken 1962 gelernt haben. Eine Euphorie gegangen ist? Nein.
Aber es hat sich etwas geändert. Die letzten vier Jahre haben Spuren hinterlassen. Gute und weniger gute; im Land, in der Stadt, aber auch bei jedem von uns. Und auch wenn es keine Euphorie war, die uns zum Laufen gebracht hat, gab es ein gemeinsames Gefühl, ein Gefühl der Gemeinsamkeit. Es hat uns zusammengebracht und zusammen durch die ersten Tage, Monate und Jahre getragen. Jetzt haben wir den Alltag erlebt, mit den Händen geredet, auf Ämtern gesessen und in Praxen geradebrecht. Wir haben uns durch Formulare gekämpft und Menschen kennen gelernt, die ihr altes Leben mitgebracht haben und sich mal leichter und mal schwerer damit tun, ihr Neues anzunehmen.
Jetzt müssen wir darauf achten, dass uns und unserer Arbeit nicht die Triebfeder des Gemeinsamen verloren geht. Wir dürfen einander nicht allein lassen und müssen uns neu ausrichten, um das Gefühl der Gemeinsamkeit zu erhalten, dass wir brauchen werden, Engagements ist: die Integration der Menschen, die zu uns gekommen sind. genannt, mit einem gehobenen Lebensgefühl größten in Deutschland begonnen hat, Verantwortung für eine Situation zu hätte vorhersehen können, die aber in ihrer Heftigkeit dann doch , die verloren wenn wir uns dem zuwenden, was das vorrangigste Ziel unseres
2. Mitgliederversammlung
Am Mittwoch, 01.11.2017 findet ab 18:00 Uhr im Senator Neumann Heim unsere diesjährige Mitgliederversammlung statt. Eine Einladung dazu folgt noch bereits jetzt möchten wir auf die Besonderheit dieser Mitgliederversammlung aufmerksam machen, die nicht nur die notwendigen Formalien abhandeln wird, sondern die dazu dienen soll, dass der Verein und die, die mit ihm arbeiten, sich neu aufstellen und positionieren können, denn inzwischen ist der Freundeskreises in beiden Wohnunterkünften für die Geflüchteten und in Bergstedt eine nicht mehr wegzudenkende Flüchtlingen mit Dankbarkeit angenommen, als auch von f&w geschätzt. Gegenüber der Anfangszeit hat sich allerdings einiges geändert. Die Hilfesysteme laufen routinierter und die Flüchtlinge sind in der Regel in ihren Sprachgruppen rasch untereinander gut vernetzt. Von der notwendigen Unterstützung auf einem für alle unbekannten Terrain zu Beginn verlagert sich nun unsere Hilfe zunehmend auf die Begleitung bei der Integration der Flüchtlinge. Und auch enttäuschende Erfahrungen sind nicht ausgeblieben, so dass einige von uns sich ein wenig zurückziehen aus der Arbeit in der ersten Reihe.
Darum ist es an der Zeit, eine Bestandsaufnahme unserer Tätigkeit und eine eventuelle Neujustierung vorzunehmen. Viele von uns wissen gar nicht, was alles von unseren Mitgliedern und Freunden geleistet wird und immer wieder wird der Wunsch laut, über die eigene AG hinaus zu erfahren, was in den anderen AGs so läuft. Dazu soll die Mitgliederversammlung im November die Möglichkeit geben.
Wir planen eine Präsentation der Arbeit und Erfahrungen aller AGs, Gruppen und Einzelkämpfer auf Stellwänden, die jede AG, jede Gruppe, selbst gestaltet. Dabei soll auch in Gruppengesprächen deutlich werden, was in Zukunft notwendig ist, welcher Bedarf oder welche Unterstützung gewünscht wird. Dann kann sich jeder vor Beginn der obligatorischen MV informieren, so dass gemeinsam diskutiert werden kann, wie der Freundeskreis sich in Zukunft aufstellen sollte.
Wir haben dazu die AG-Verantwortlichen gebeten, u.a. mit ihren AGs eine entsprechende Präsentation vorzubereiten und am Tag der MV ab 18.00 Uhr (oder früher) im Senator Neumann Heim, im Willi Becker Saal anzubringen. An dieser Stelle erneuern wir diese Bitte an die AG und an alle Ehrenamtler. Wir werden Stellwände bereithalten, auf denen die Präsentationen angebracht werden können. Wer eine andere Präsentationsmöglichkeit benötigt, sage bitte vorher Bescheid.
Gleichzeitig bietet die Mitgliederversammlung auch Gelegenheit für die Bewohner der Einrichtung, uns und unserer Arbeit noch mal näher kennenzulernen und Kontakte zu knüpfen. Es wäre also schön, wenn jede/r die Gelegenheit nutzt, die Bewohner einzuladen, am 01.11. vorbei zu kommen.
3. Fahrradwerkstatt
Jetzt ist sie da! Unsere zweite Fahrradwerkstatt hat mitten in Bergstedt auf dem Gelände der Bergstedter Kirche vor einigen Wochen den Betrieb aufgenommen. Jetzt gibt es für alle Geflüchtete sichtbar und gut erreichbar eine Anlaufstelle, um Fahrräder zu reparieren oder bei fehlendem Talent reparieren zu lassen. Vielen Dank an Erwin Munske und an alle, die daran beteiligt waren. Vielen Dank auch denen, die jeden Donnerstag die Fahrradwerkstatt am laufen halten. Gesucht werden neben Fahrrädern auch geeignetes Werkzeug. Spenden aber bitte nicht bei der Hütte abladen, wenn niemand da ist!
4. W-Lan in den Einrichtungen
Weiterhin ist für die Geflüchteten die Verbindung mittels Internet in die Welt eine Notwendigkeit, die man als Mensch, der das Glück hat, in seiner heilen Heimat leben zu können, kaum ermessen kann. Deshalb ist es von Anbeginn an unser Bestreben gewesen, in den Einrichtungen den Geflüchteten W-LAN anzubieten. Wir haben dabei nicht darauf gewartet, dass Politik und Verwaltung in die Puschen kamen, sondern uns Verbündete gesucht und WLan selbst organisiert. Am Volksdorfer Grenzweg gelang das mit den Rotariern Alstertal-Walddörfer und mittlerweile gibt es über Freifunk auch W-LAN in der Einrichtung an der Rodenbeker Straße.
Vielen Dank hier an Amon Ott und Klaus Hirthe, die mit Beharrlichkeit, die beste Lösung gefunden haben und ständig nach Verbesserungen suchen.
5. Sommerfeste
In beiden Einrichtungen haben Sommerfeste stattgefunden, die von Fördern und Wohnen organisiert und durch Ehrenamtler unseres Vereins tatkräftig begleitet wurden. Auch die Rotarier Walddörfer/Alstertal, die uns schon beim WLAN unterstützt haben, haben wieder zu einem gemeinsamen Essen eingeladen. Diese Feste werden von den Bewohnern der Einrichtungen nicht nur als willkommene Abwechselung angenommen, sondern auch als Möglichkeit, mit den Bergstedtern Kontakt zu haben. Der Wunsch der Bewohner, hier eine neue Heimat zu finden, wird auf diesen Festen immer wieder spürbar.
Liebe Grüße
Stephan Papke