Ausstellung im Gemeindehaus Bergstedt

Freundeskreis für Asyl & Wohnen braucht Unterstützung
Ausstellung im Gemeindehaus Bergstedt

2013 wurde der Freundeskreis für Asyl & Wohnen in Bergstedt gegründet. Damals – lange vor dem großen Zustrom von Geflüchteten – plante die Sozialbehörde eine Unterkunft am Volksdorfer Grenzweg für 170 Flüchtlinge und Wohnungslose. 100 Interessierte waren zu einem ersten Informationsabend ins Senator-Neumann-Heim gekommen, um sich in der Flüchtlingsarbeit zu engagieren und tatkräftig mit anzupacken.

Das Pavillondorf am Grenzweg wurde im Frühjahr 2015 eröffnet, ein zweites an der Rodenbeker Straße für 360 Menschen kam Ende 2015 hinzu.
Im Freundeskreis Asyl&Wohnen in Bergstedt haben sich schnell verschiedene Arbeitsgruppen entwickelt, die sich um einzelne Schwerpunkt-Themen kümmern. Die AG Begrüßung für erste Kontakte und Informationen für Flüchtlinge, die AG Teestube, das Café International, die AG Nähen und Stricken für Frauen, die AG Bildung und Betreuung von Kindern und Jugendlichen, die AG Konkrete Angebote u.a. mit Deutschunterricht für Erwachsene, mit Lotsen und Paten, eine Fahrrad- und Computergruppe, die AG gute Nachbarschaft und die AG Spenden. All diese Gruppen waren ehemals mit mehreren Engagierten besetzt. Doch leider hat sich die Zahl der Helfer mit dem Anstieg der Flüchtlingszahlen in Bergstedt nicht erhöht, sondern ist kontinuierlich zurückgegangen. Menschen sind aus Hamburg weggezogen, andere können die Zeit nicht mehr aufbringen oder sie haben sich zurückgezogen aus der Arbeit in der ersten Reihe.
Trotzdem ist der Freundeskreis in beiden Wohnunterkünften und im Stadtteil eine nicht mehr wegzudenkende Institution und wird von den Flüchtlingen mit Dankbarkeit angenommen. Auch f&w als Betreuungseinrichtung schätzt die Arbeit des Freundeskreises. Gegenüber der Anfangszeit hat sich allerdings einiges geändert. Die Hilfesysteme laufen routinierter und die Flüchtlinge sind in der Regel in ihren Sprachgruppen rasch untereinander gut vernetzt. Von der notwendigen Unterstützung auf einem für alle unbekannten Terrain zu Beginn, verlagert sich die Hilfe zunehmend auf die Begleitung bei der Integration der Flüchtlinge. Die Helfer haben inzwischen den Alltag der Flüchtlinge gut kennen gelernt, sie haben mit den Händen geredet, auf Ämtern gesessen und in Praxen geradebrecht. Sie haben sich durch Formulare gekämpft und Menschen kennen gelernt, die ihr altes Leben mitgebracht haben und sich mal leichter und mal schwerer damit tun, ihr Neues anzunehmen.
Bei der letzten Mitgliederversammlung wurde daher Bilanz gezogen und erkannt, dass der Freundeskreis sich nicht nur um die Geflüchteten kümmern muss, sondern auch um sich selbst. Eine Präsentation der Arbeit und Erfahrungen aller AGs, Gruppen und Einzelkämpfer sollte zusammengestellt werden, damit sich alle über die Arbeit der ganzen Gruppe informieren können. Nebenbei wünschen sich die Aktiven jedoch auch, dass neue Unterstützer gefunden werden, die sich in der einen oder anderen AG engagieren möchten. Auch Paten für Familien werden gesucht.

Die Präsentation ist zurzeit jeden Sonntag von 15 bis 17 Uhr im Gemeindehaus der Bergstedter Kirche zu sehen. Während dieser Zeit findet im Gemeindesaal das Café International statt, so dass erste Kontakte sowohl mit Mitgliedern des Freundeskreises als auch mit Geflüchteten geknüpft werden können.

Mehr Informationen unter: freundeskreis-bergstedt.de

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